Früherkennung dementieller Syndrome - Zur Validität der Frontal Assessment Battery
von Carlos Gonzalez HofmannDie Früherkennung und Differenzierung dementieller Syndrome ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Einleitung angemessener präventiver und therapeutischer Maßnahmen. Weit verbreitete Kurztests zur Demenzdiagnostik legen den Schwerpunkt auf solche kognitive Leistungen, die bei manchen Demenzformen aber erst im Verlauf deutlich gestört sind (z.B. Merkfähigkeit und Orientierung). In der hier vorliegenden Arbeit wird die Frontal Assessment Battery vorgestellt und auf ihre Eignung zur Abbildung von sogenannten Frontalhirnstörungen, zur Früherkennung der Frontotemporal-Demenz und zur Differenzierung verschiedener dementieller Syndrome untersucht. Die Frontal Assessment Battery umfasst sechs Untertests, die zur Überprüfung von kognitiven Frontalhirnfunktionen zusammengestellt wurden. Für die vorliegende Untersuchung wurde sie erstmals ins Deutsche übersetzt und anhand einer Stichprobe von Patienten mit Alzheimer-Demenz, vaskulärer Demenz, Frontotemporal-Demenz, Schizophrenie und Depression sowie einer gesunden Kontrollgruppe evaluiert.
Es konnte gezeigt werden, dass die Frontal Assessment Battery nicht spezifisch genug ist, sogenannte Frontalhirnstörungen oder Frontotemporal-Demenzen zuverlässig zu detektieren. Sie weist allerdings eine sehr hohe Sensitivität und Spezifität für die Differenzierung von Demenz-Erkrankungen gegenüber anderen kognitiven Störungen auf und erwies sich als ein ausgesprochen gut geeignetes Instrument zur Früherkennung dementieller Syndrome.