Zur Geschichte der nicht gelungenen Klimapolitik
Über die Schuldfrage und Handlungsmöglichkeiten
von Friedemann MüllerTrotz der ersten Bestrebungen einer internationalen Klimapolitik Ende der 80er Jahre haben sich Indien und China zu Treibern des anhaltenden globalen Emissionswachstums entwickelt. Die Konzentration der Klimadiskussion auf nationale Ziele hat eine dringend gebotene Diskussion über das globalste aller Menschheitsprobleme verhindert. Deutschland fällt ein besonderes Versäumnis zu.
Was ist nun zu tun? Das 1,5-Grad-Ziel anzumahnen und Politiker:innen zu mehr Engagement mit Blick auf die nationalen Klimaziele aufzufordern, reicht nicht aus. Wir brauchen endlich eine differenzierte Diskussion über globale Lösungsmöglichkeiten.
Friedemann Müller, an der Universität Freiburg promovierter Diplomvolkswirt, hat an der Universität in Moskau und bei Think Tanks in Kalifornien und Washington, D.C. geforscht und an der Hochschule für Politik in München gelehrt. Sein Themengebiet umfasst internationale Energie- und Klimapolitik. Er war langjähriger Leiter der Forschungsgruppe „Globale Fragen“ bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin und Leiter des transatlantischen Projektes „International Network To Advance Climate Talks“ (INTACT).