Stadt der Räume
Interdisziplinäre Überlegungen zu Räumen der Stadt
Unter dem Titel „Stadt der Räume“ stellt der 5. Band der Reihe „Materialien zu Geschichte, Theorie und Entwurf architektonischer Räume“ (ISSN 2192-3825) grundsätzliche Positionen verschiedener Kultur- und Sozialwissenschaften zum Wesen der Stadt vor. Die Beiträge der Anthologie erläutern vom jeweiligen fachlichen Standpunkt jeweils unterschiedliche Begriffe und Eigenschaften der „Räumlichkeit“ der Stadt. Die Bandbreite der Autoren und Disziplinen veranschaulicht die gegenwärtige virulente Diskussion um die Stadt. Zugleich dokumentiert die Fülle der Aufsätze exemplarisch die Ausweitung des Raumbegriffs durch die verschiedenen Disziplinen. Das Phänomen Stadt als gemeinsamer Nenner konkretisiert dabei Grenzen, Schnittstellen und Übergänge zwischen den unterschiedlichen Auffassungen und weist voraus auf eine komplexe Theorie des architektonischen Raums.
Vor dem Hintergrund einer langen Vorgeschichte wird die Begrifflichkeit des Raumes gegenwärtig unterschiedlich definiert und aufgefasst. Der architekturtheoretische Diskurs ist seit dem Millennium, von einzelnen vorausgehenden Vorstößen abgesehen, von der erneuten „Wiederkehr“ des Räumlichen, dem „spatial turn“, nicht unbeeinflusst geblieben. So haben die neueren Theoriebildungen einer Soziologie des Raumes und die kulturwissenschaftlichen Überlegungen zur Formung von Architektur und Stadt zu einem allmählich wachsenden Interesse an der erneuten Diskussion verschiedener Auffassungen des Räumlichen geführt. Dabei ist das wesentliche Habitat des Menschen, die Stadt, in den Mittelpunkt gerückt. Bei keinem anderen Phänomen scheint das Gewebe von Gesellschaft und Raum konkretere, aber auch komplexere Formen anzunehmen als in der großen kultur-, sozial- und architekturhistorischen Konstante der Städte.
Der vorliegende Band beinhaltete Beiträge von Gernot Böhme, Katharina Brichetti und Franz Mechsner, Christopher Dell, Andreas Denk, Georg Franck, Birgit Haase, Jürgen Hasse, Michael Jansen, Alexander G. Keul, Michael Mönninger, Fritz Neumeyer, Jan Pieper, Hermann Schmitz, Uwe Schröder, Peter Stauder, Markus Schroer und Jessica Wilde, die die mannigfaltigen Sichtweisen der Kultur- und Sozialwissenschaften, der Künste und der Architektur- und Stadttheorie veranschaulichen. Die Autoren und Autorinnen erläutern vom jeweiligen fachlichen Standpunkt unterschiedliche Begriffe und Eigenschaften der „Räumlichkeit der Stadt“. Durch die exemplarische Bestandsaufnahme des gegenwärtigen Stands des Wissens dokumentiert die Fülle der Aufsätze die Ausweitung des Raumbegriffs durch die verschiedenen Disziplinen. Das Phänomen Stadt als gemeinsamer Nenner konkretisiert dabei Grenzen, Schnittstellen und Übergänge zwischen den unterschiedlichen Auffassungen und weist voraus auf eine komplexe Theorie des architektonischen Raums.
Kurzbiographie der Herausgeber:
Andreas Denk, geb. 1959 in Dortmund, studierte Kunstgeschichte, Städtebau, Geschichte sowie Ur- und Frühgeschichte in Bochum, Freiburg i. Brsg. und Bonn; 1993-1999 Redakteur, seit 2000 Chefredakteur der Zeitschrift „der Architekt“; seit 2008 Lehre, seit 2014 Professor für Architekturtheorie an der Fachhochschule Köln, seit 2002 Konzeption des „Berliner Gesprächs“ des Bundes Deutscher Architekten BDA.
Uwe Schröder, geb. 1964 in Bonn, 1986-1992 Architekturstudium an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, 1992-1995 Aufbaustudium an der Kunstakademie Düsseldorf, Meisterschüler; seit 1993 eigenes Büro in Bonn; 2000-2004 Lehraufträge in Bochum und Köln, 2004-2008 Professur für Entwerfen und Architekturtheorie an der Fachhochschule Köln, seit 2008 Professor am Lehr- und Forschungsgebiet Raumgestaltung der RWTH Aachen, 2009-2010 Gastprofessor an der Università di Bologna, Facoltà di Architettura „Aldo Rossi“.