Frauen, die schaukeln
Bilder vom Schwungholen und Freisein
von Claudia GrabowskiAuf und ab. Rauf und runter. Hin und her. Oben und unten. Staubige Sommernachmittage, unbeschwertes Bauchkribbeln, die Abenteuerlust im Kleinen. Die Schaukel ist ein Symbol für Kindheitserinnerungen, sie steht für Sorglosigkeit, Übermut, Fröhlichkeit und Dynamik. Und für das Leben an sich, mit all seinen Höhen und Tiefen.“
So beschreibt Claudia Grabowski das Schaukeln in ihrem Buch, das sich den vermeintlich alltäglichen Aufnahmen schaukelnder Frauen zwischen dem späten 19. Jahrhundert und den frühen 1960er-Jahre widmet.
Scheinbar – denn die kleine, aber feine Auswahl aus der Sammlung historischer (zumeist privater) Fotografien zeigt: Die Eroberung der Schaukel ist ein Stück Emanzipationsgeschichte. Vom verträumten, lieblichen Fräulein oder der lasziv-koketten Femme fatale schwingen sich die Frauen zunehmend auf zum befreiten Schaukeln, das heute ganz selbstverständlich erscheint.
Fröhlich und humorvoll bietet Claudia Grabowskis Sammlung, begleitet von einer informativen Einleitung und stimmungsvollen kleinen Texten, Einblick in ein kleines Stück Kulturgeschichte.