Niedermerz
Kindheitserinnerungen
von Josefine JordansVom Sauerteigkneten in einer Schüssel, so groß, dass ein kleines Mädchen darin baden könnte, vom Hausmädchen Frieda, das immer so herrliche Geschichten erzählen konnte und vom Tagesbeginn morgens um fünf in der Backstube, wo man in die Flammen des Backofens schauen und sich ausmalen konnte, so ähnlich müsse es beim Teufel in der Hölle zugehen:
In „Niedermerz“ wird die Vergangenheit lebendig.
Josefine Jordans, 1946 geboren, hat im beschaulichen 600-Seelen-Dorf Niedermerz im Rheinland, wo ihr Vater stolzer Besitzer einer Bäckerei war, ihre ersten zehn Lebensjahre verbracht. In ihren ganz persönlichen Erinnerungen beschwört sie das Bild einer behüteten, aber auch ereignisreichen Kindheit herauf, wie sie in dörflicher Umgebung in den fünfziger Jahren typisch gewesen sein mag. Selten zuvor jedoch wurde davon mit solcher Liebe zum Detail berichtet: Mit einer Beobachtungsgabe, die im Lauf der Jahre nichts an Schärfe eingebüßt hat, erzählt sie von kindlichen Freuden und kleinen Schrecknissen – und davon, wie schön es ist, sich trotz aller Widrigkeiten stets geborgen im Kreise der eigenen Familie wissen zu können.
„Beim Schreiben waren meine Empfindungen so stark, dass ich manchmal laut gelacht und manchmal auch leise geweint habe. Es gab viele Augenblicke, da glaubte ich, alles noch einmal zu erleben.“
Josefine Jordans (deren Familie immer noch die gleiche Bäckerei fortführt) hat neben „Niedermerz“ auch mehrere Kindergeschichten geschrieben – bisher noch unveröffentlicht –, sowie so manch andere Erzählungen, die ihr in stiller Stunde einfielen.