Es ist normal, verschieden zu sein
Einblicke in ein Leben mit Dyskalkulie und/oder Legasthenie anhand von 30 Biografien
Wie prägt die Legasthenie und/oder Dyskalkulie das Leben eines Menschen? Eine Frage, auf die es in diesem Buch mehr als nur ein paar Antworten gibt. Wir sind 30 Menschen, die ihr Leben mit Legasthenie/Dyskalkulie greifbar werden lassen, um über die Bedarfe und individuellen Lebenslagen/Lebenswelten unserer Menschengruppe aufzuklären und zu sensibilisieren. Im Sinne einer inklusiveren Gesellschaft können unsere Mitmenschen so lernen, uns zu verstehen, indem wir unsere Stimme erheben und nach außen tragen, wie es in uns aussieht und wer wir wirklich sind.
„So ganz erlösend war die Diagnose “Dyskalkulie„ aber dann doch erstmal nicht, schließlich war mein Selbstwertgefühl am Boden. Nein, es war tiefer. Ungefähr so tief, wo die Bergleute im Ruhrgebiet, meiner Heimat, die Kohle abbauen. Und genau so sah es auch in meinem Inneren aus - dunkel, kaputt und kein Licht in Sicht.“
(Shari, 25 aus Nordrhein-Westfalen)
„Das Ganze hat mich stärker gemacht. Ich habe für mich gekämpft.
Aber auch für meinen jüngeren Bruder und für alle, die ähnliches erlebt haben.“
(Natascha, 21 aus Bayern)
„Aufgrund des stetigen Mobbings mancher Mitschüler, distanzieren sich immer mehr Klassenkameraden und erstmals auch Freunde von ihr. Sie erträgt die Situation in dem Glauben, dass das richtige Leben erst nach der Schule beginnt.“
(Marc Alexander Holtz über Ann, 25 aus Sachen)
„Er macht seine Sache so unfassbar gut, dass ich froh bin, ihm dieses Vertrauen geschenkt zu haben, ohne “du musst„ oder Druck.“
(Tanja, Adrians Mutter aus Nordrhein-Westfalen)