Polarisiertes Ausdauertraining
von Stefan SchurrPolarisiertes Ausdauertraining
Polarisiertes Training erfreut sich großer Beliebtheit. Es ist ein Trainingskonzept, das auf einer Kombination von (hoch-)intensivem Intervalltraining und lockerem Ausdauertraining aufbaut. Dadurch unterscheidet es sich vom ebenfalls weit verbreiteten Konzept des Laktatschwellentrainings, das vermehrt auf Trainingsinhalte in mittlerer bis moderater Intensität setzt. Beide Modelle wurden in der Vergangenheit bereits sehr erfolgreich eingesetzt.
Intervalltraining hat eine lange Tradition. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts trainierten Athleten nach diesem Prinzip. Paavo Nurmi, der finnische Wunderläufer, der in seiner Laufbahn 22 Weltrekorde über 1500m bis 20 Kilometer aufstellte, war einer der ersten, der unterschiedliche Formen von Intervalltraining in seine Wettkampfvorbereitung integrierte: von Sprint-Intervallen bis hin zu 3000m langen Läufen in hohem Tempo. Im Laufe der Jahre wurden die Programme immer weiter verfeinert, im 21. Jahrhundert erlebt das (hoch-) intensive Intervalltraining eine wahre Renaissance. Im Polarisierten Training nimmt das (hoch-) intensive Intervalltraining eine Schlüsselrolle ein.
Betrachtet man Belastungsstudien von Profiathleten so zeigt sich bei vielen eine Belastungsverteilung, die ziemlich genau dem polarisierten Trainingsmodell entspricht. Und es scheint so, dass auch (ambitionierte) Hobby- und Freizeitsportler von einer Polarisierung des Trainings profitieren können. Durch seine vergleichsweise einfache Struktur lässt es sich unproblematisch in der Trainingspraxis umsetzen.
Wir stellen das Konzept des Polarisierten Trainings dar und erörtern seine Vor- und Nachteile. Auch im Vergleich zum bewährten Modell des Laktatschwellentrainings.
Es gilt die Vorteile beider Konzepte in der Trainingsplanung zu berücksichtigen!