Schwarze Gesellen auf dem Rhein
Flotten-Agitprop anno 1900
von Bernd EllerbrockEs war ein spektakulärer Propagandafeldzug, der am 29. April des Jahres 1900 in Wilhelmshaven begann: Kaiser Wilhelm II. und sein Leiter des Reichsmarineamtes Vizeadmiral Alfred Tirpitz hatten eine komplette Division Torpedoboote zum Rhein beordert. Tief im Binnenland, von Emmerich nach Karlsruhe und zurück: Wo die „Schwarzen Gesellen“ Station machten, wurden sie von einer marinebegeisterten Menge und den örtlichen Honoratioren voller Hurrapatriotismus empfangen. Überall bereitete man den Herolden für des Kaisers Flottenbaupläne einen enthusiastischen Empfang. Die Kriegsflotte war noch auf ihrer Rückreise, da beschloss der Reichstag das 2. Flottengesetz, mit dem die deutsche Aufrüstung zur See eine gefährliche Dimension bekam. Nach sieben Wochen Fahrt wurde die Division in Wilhelmshaven am 18. Juni 1900 mit einem „Hurrah!“ auf den Kaiser wieder aufgelöst. Im Buch wird diese ungewöhnliche Mission der Kaiserlichen Marine im Detail aufbereitet. Es beleuchtet die politischen Hintergründe, informiert über regionale Vorkommnisse und zeichnet so zugleich ein „Sittengemälde“ des Kaiserreiches um die Jahrhundertwende - optisch unterstrichen durch insgesamt 160 Abbildungen von historischen Fotografien, Grafiken, Faksimiles von Programmheften, Plakaten, Tischkarten oder Ansichtskarten.
Pressestimmen:
„Dass dieser Hurra-Patriotismus auch hier vor der Haustür stattfand, zeigt Ellerbrock eindrucksvoll auf. Das Schöne an dem Buch: Es ist mehr als nur eine Aneinanderreihung lokaler Gegebenheiten. Es ordnet ein, erzählt die Vorgeschichte, schildert Hintergründe.“ Rheinische Post
„Ein besonderes und erinnerungsträchtiges kleines Meisterwerk.“ Rund um Boppard
„Bernd Ellerbrock hat in allen denkbaren Museen und Archiven entlang der Route recherchiert und dabei Unfassbares zu Tage befördert. Aus dem faszinierenden Werk kann man jede Menge Zeitkolorit saugen.“ Wiesbadener Kurier
„Ein äußerst lesenswertes Buch. Es illustriert trefflich den Rüstungsehrgeiz zur Kaiserzeit, die Begeisterung weiter Teile der Bevölkerung fürs Militärische und lässt reichlich lokales Kolorit wieder auferstehn.“ Badische Neueste Nachrichten
„Dem Leser bietet sich ein spannender Einblick ins Kaiserreich zur Jahrhundertwende. Gespickt ist das Buch mit vielen Bildern und Illustrationen, so dass bei aller wissenschaftlichen Genauigkeit der Lesestoff nicht zu einer trockenen Angelegenheit wird. Wer sich für Regional- oder Schifffahrtsgeschichte interesssiet, ist bestens bedient.“ Wormser Wochenblatt