Romanische Kunst in den Prämonstratenserkirchen von Clarholz und Lette
Die romanische Basilika der Prämonstratenser in Clarholz war nur wenig später als die Kirche des Mutterstiftes auf Burg Cappenberg fertiggestellt. Wohl wurde sie vor 1350 im Inneren zu einer gotischen Hallenkirche umgestaltet, doch blieben dabei das Westwerk, das Querhaus und die Fundamente des Langhauses aus dem vierten und fünften Jahrzehnt des 12. Jahrhunderts erhalten. Von der ältesten Ausstattung sind die bronzenen Türzieher und ein Reliquienkästchen des heiligen Thomas Becket bis heute bewahrt worden.
In Lette bauten die Clarholzer Prämonstratenser um 1220/30 für ihre Schwestern und die dortige Gemeinde eine schmucke einschiffige Kirche. Sie weist zwei edle Portale auf. Noch aus der Zeit der Erbauung stammt eine schöne, eindrucksvolle Holzstatue. Auch wenn eine Aufstockung des Turmes von 1856/58 und ein großer moderner Anbau die Proportionen stören, ist im Altbau mit seinen beiden balkengedeckten Jochen die späte Romanik prägend.
Die mittelalterlichen Kunstwerke in den Kirchen von Clarholz und Lette ermöglichen Einblicke in die frühen Netzwerke der Prämonstratenser. Ihre Brennpunkte waren im Lebenslauf des Ordensgründers Norbert von Xanten vorgezeichnet: Prémontré, Cappenberg und Magdeburg. Clarholz und Lette waren darin verflochten. Dies spiegelt sich in den sehr unterschiedlichen Profilen der drei ersten Pröpste Ermward (1146-1184), Friedrich (1187-1216) und Ludger (1217-1234/35 und 1251-1254).
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