Ein einheitlicher Ansatz der Last-Verformungsbeziehung aussteifender Wandscheiben im Holzbau
von Sascha SchwendnerFür ein linear-elastisches Verhalten von Werkstoffen und Bauteilen kann die Anfangssteifigkeit im Holzbau zuverlässig abgeschätzt werden. Um einen abrupten Einsturz eines Gebäudes zu vermeiden, sollten Aussteifungssysteme durch große Verformungen auf ein Versagen hinweisen. Besonders unter Erdbebeneinwirkungen, deren Betrachtung in den letzten Jahren auch in Deutschland deutlich an Bedeutung gewonnen hat, ist einem schlagartigen Versagen vorzubeugen. Dies kann dadurch gewährleistet werden, dass duktil versagende Elemente in den Bauteilen eingebaut werden und ein frühzeitiger Bruch von Bauteilen, die ein sprödes Versagen aufweisen, ausgeschlossen wird. Um dieses Versagen mit ausreichender Sicherheit prognostizieren zu können, ist eine Kapazitätsbemessung erforderlich. Zudem kann durch eine duktile Auslegung der Aussteifungselemente ein Großteil der einwirkenden Erdbebeneinwirkungen über die im System dissipierte Energie und die zugehörigen Verformungen aufgenommen werden. Eine Prognose der nicht-linearen Last-Verformungsbeziehung nach dem Verlassen des linear-elastischen Verhaltens ist im Holzbau sehr komplex und nicht eindeutig definiert. In der vorliegenden Arbeit wird eine Methodik entwickelt, mit der es möglich ist das Last-Verformungsverhalten von Aussteifungselementen im Holzbau mit einer ausreichenden Sicherheit zu prognostizieren.