Der Kampf um das Strafrecht
Kriminalpolitische Glossen
von Richard Soyer, Alexia StueferEin weiteres Mal leidenschaftlich kritisch: das neue Buch von Richard Soyer und Alexia Stuefer
Nicht nur beim Titel dieses Buches, sondern auch bei einem Großteil der Beiträge von Richard Soyer und Alexia Stuefer schwingt eine Sorge um das Strafrecht mit, um seine liberale Prägung und um seine zivilisatorische Kraft, die es verliert, wenn es aus beliebigen Anlässen zum Spielball der Politik wird.
„Im Kampfe sollst du dein Recht finden“ lautet eine der zentralen Aussagen des 1874 von Rudolf von Jhering in Wien gehaltenen Vortrags „Der Kampf um´s Recht“. Nicht alle, aber manche der Texte in diesem Buch entstanden im Kampf um das Recht. Seit Erscheinen des Vorläuferbandes „Dem Strafrecht verschrieben“ 2015 waren aus Sicht der beiden AutorInnen nicht Abrüstungs-, sondern Aufrüstungstendenzen zu beobachten. Tiefgreifende Eingriffe in fundamentale Grundrechte schleichen sich auf leisen Pfoten in die Rechtsordnung ein und zeigen sich im Strafrecht in schärfster Form.
Ein klarer Blick, gelebte Fairness und Gerechtigkeit sind in Zeiten des Umbruchs und der Neuorientierung notwendige Voraussetzungen für eine positive weitere Entwicklung. Zukunftsweisende Kriminalpolitik wird rechtsstaatliche Prinzipien beharrlich verteidigen, ihre Visionen mit Blick auf EU-rechtliche und internationale Standards und Errungenschaften behutsam und besonnen verwirklichen. Die neuen Texte lassen sich unabhängig voneinander lesen und schreiben gleichzeitig die im erwähnten Band gesammelten Beiträge der Jahre 2010 bis 2015 in die Gegenwart fort.