Konsumentensouveränität im Bereich sozialer Dienstleistungen: Ein Mittel zur sozialen Integration?
Eine qualitative Studie am Beispiel der Obdach- und Wohnungslosenhilfe
von Birgit WieseIn der Bundesrepublik Deutschland wurde die Versorgung mit sozialen Dienstleistungen bis Mitte der 90er Jahre als staatliche Aufgabe begriffen und fernab von ökonomischen Marktmechanismen geregelt. Durch anhaltende wirtschafts- und gesellschaftspolitische Veränderungen ist dieses System unter erheblichen Kosten- und Anpassungsdruck geraten. Ein Gutachten der Monopolkommission weist darauf hin, dass der Kostendruck auf einen Effektivitäts- und Effizienzverlust zurückzuführen ist, der u.a. durch fehlende Konsumentensouveränität im Wohlfahrtssystem erzeugt wird. Als Lösung wird der Übergang von der Objekt- zur Subjektfinanzierung vorgeschlagen. Vor diesem Hintergrund geht diese Arbeit am Beispiel der Wohnungs- und Obdachlosenhilfe der Frage nach, ob die Subjektfinanzierung als ein taugliches Instrument für eine soziale (Re-)Integration angesehen werden kann oder vielmehr Exklusionstendenzen verstärkt.