Der Erste Weltkrieg in der Chemnitzer Erinnerungskultur von 1918–2018.
von Stefan HetzerDer Erste Weltkrieg wird oft als die »Urkatastrophe« des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Es existiert eine Vielzahl an Publikationen, die sich u.a. mit den politischen Ursachen, den militärischen Spezifika sowie den globalen Folgen des Konfliktes beschäftigen. Die vorliegende Arbeit hingegen widmet sich der gesellschaftlichen Rezeption des Krieges in Form von Kriegerdenkmälern und Soldatengräbern. Wie erinnerte die Gesellschaft der Industriemetropole Chemnitz an die Toten des Krieges? Welche gesellschaftlichen Institutionen traten beim Gedenken an die Gefallenen besonders in den Vordergrund? Und wie gingen die unterschiedlichen politischen Systeme zwischen 1918 und 2018 mit diesem erinnerungskulturellen Erbe um? Symbolik und Inschriften der Denkmäler geben Auskunft über die Geisteshaltung von Kirche, Sportvereinen, Schulen oder Betrieben und liefern Erklärungsansätze, wie eine Gesellschaft nur zwanzig Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs für einen neuen Krieg mobilisiert werden konnte.»The First World War in the Memory Culture of Chemnitz from 1918–2018«: The debate about the defeat in the First World War crucially characterized the German postwar society in Chemnitz. The Weimar Republic, National Socialism, GDR and FRG tried to deal with the legacy of over two million fallen soldiers in different ways. Grief, worship and vengeance are the subjects that can be found in the inscriptions and symbols of the memorials of the First World War, giving information about the reflection of the society about this event.