Strafverfahrensrecht und demografischer Wandel.
Ältere Beschuldigte im Ermittlungsverfahren.
von Sebastian KretzschmannDie Untersuchung nimmt ein zunehmend an Bedeutung gewinnendes Phänomen in den Blick: Indem die gesellschaftliche Struktur der Bundesrepublik Deutschland demografisch bedingt ein stetig steigendes Durchschnittsalter der Bevölkerung erfährt, wird sich auch die Strafjustiz künftig mit durchschnittlich immer älteren Tätern und Opfern konfrontiert sehen. Während die Kriminalität gegen ältere Personen bereits seit geraumer Zeit Gegenstand wiederkehrender medialer Berichterstattung ist (siehe bspw. »Enkeltrick«), steht der ältere Mensch als Täter einer Straftat allenfalls punktuell im Fokus der öffentlichen Betrachtung. Aus der Eigenschaft des Täteralters resultieren jedoch kontinuierlich wachsende Probleme, für die auf Dauer keine bloß einzelfallbezogenen Lösungen gefunden werden können. Die Dissertation beleuchtet diesen Themenkomplex im Bereich des Ermittlungsverfahrens schwerpunktmäßig für Fragen des Vernehmungs- und Untersuchungshaftrechts und gibt zudem einen Ausblick auf strafprozessrechtliches Änderungspotenzial.»Criminal Proceedings and Demographic Change: Elderly Defendants in Preliminary Proceedings«
As the social structure of the Federal Republic of Germany is experiencing a demographically induced steady increase in the average age of its population, the criminal justice system will be confronted with elderly perpetrators and victims more frequently in the future. This dissertation examines this complex of issues in the area of German criminal procedural law, focusing on questions regarding the law of interrogation and pre-trial custody. In addition, a future prospect on possible changes in criminal procedural law is given.