Friedensvollziehung und Souveränitätswahrung.
Preußen und die Folgen des Tilsiter Friedens 1807–1810.
von Sven PrietzelNicht nur die Kriege, sondern auch die Friedensschlüsse des napoleonischen Zeitalters hatten einen bedeutenden Einfluss auf die Geschicke der europäischen Staaten. So markiert der Tilsiter Frieden für Preußen einen Wendepunkt. Der Friedensvertrag und seine Folgeabkommen konstituierten einen Zustand, der unmittelbar auf die innere und äußere Souveränität der Hohenzollernmonarchie einwirkte. Die Untersuchung geht der Frage nach, wie es sich angesichts dieser Situation zwischen 1807 und 1810 um die Souveränität in der Verfassungswirklichkeit verhielt. In einem multiperspektivischen Zugriff werden Krise und Wandel der Herrschaftsordnung dargestellt. Dabei erweisen sich neben den außenpolitischen Gegebenheiten auch ökonomische Faktoren und eine sich politisierende Gesellschaft als wichtige Einflussgrößen. Es entstanden schließlich Verwerfungen, welche die preußische Entwicklung bis 1848 prägen sollten – mehr denn je stand die monarchische Souveränität unter Druck.»Executing Peace and Defending Souvereignity. Prussia and the Peace of Tilsit 1807–1810«
This study analyzes how the Peace of Tilsit influenced the state of internal and external sovereignty in Prussia. Through a multi perspective approach the crisis of the Prussian political system after 1807 is examined. It has been found that external conditions as well as the economic situation and the politicising of society were determing factors for political change; ultimately, the sovereign decision making of the king was in question. It was these combined circumstances which shaped Prussian history until the year 1848.