Friedensfähigkeit und Friedensvisionen in Religionen und Kulturen
Seit den 1960er Jahren sind Friedensvisionen und Friedensarbeit global an der Tagesordnung: Mit der Enzyklika „Pacem in terris“ machte Papst Johannes XXIII. die Friedensarbeit zu einem Hauptanliegen der Katholischen Kirche; ähnliches taten auch andere christliche Institutionen wie der Weltkirchenrat. Auf der politischen Ebene waren in den 1960er Jahren das Ende des Kolonialismus und der Aufbau einer partnerschaftlichen, friedlichen Welt das zentrale Anliegen der Vereinten Nationen, und zivilgesellschaftliche Initiativen machten aus der Friedensarbeit einen wichtigen Schwerpunkt. Mit der Globalisierung wurde zunehmend klar, dass auch und gerade die Religionen entscheidend zum Frieden beizutragen vermögen - dass sie aber in ihren Pathologien auch ein hohes Gewaltpotential entfalten können.